BERLIN TALES 22.05.2016
Aufwärts in Neukölln
Rom hat sein Colloseum, Paris den Eiffelturm und Neukölln neuerdings: Die Große Treppe. Sie ist wirklich groß, verfügt darüber hinaus noch über einen knallgrünen Aufzug und einen funktionierenden Brandschutz und verbindet das Kunst-, Kultur- und Loft-Areal an der Alten Kindl-Brauerei im Neuköllner Rollbergviertel mit den umliegenden Straßen. Nun könnte man sagen: „Eine Treppe, okay, ganz cool, aber irgendwie ja auch nur eine Treppe, kennt man ja auch schon von woanders…“. Nachvollziehbar und doch falsch! In einer Stadt, die 29,5 Jahre für den Bau eines Flughafens und 10 Jahre für die Sanierung einer Straße braucht ist die Eröffnung einer Treppe eine ganz große Sache. Fast so groß wie die Treppe selber! Und so ließ es sich Neuköllns Bürgermeisterin Dr. Giffey nicht nehmen, die Große (so groß, dass man Groß groß schreiben muss) Treppe persönlich einzuweihen. Es ist… Eine Treppe!
Aber: Neukölln wäre nicht Neukölln, wenn nicht genau solche Umtriebe an Alltagsabsurditäten gebührend zelebriert werden würden. Von Soli-Bratwurst mit Kapellenbegleitung über Urban Gardening bis hin zu Kunst-Workshops: Das Vollgut-Kiezfest anlässlich der großer Eröffnung der Großen Treppe am gestrigen Samstag gab schon einmal einen Vorgeschmack auf das bunte Leben, das Dank der Großen Treppe ab jetzt auf dem Areal der alten Kindl-Brauerei möglich ist.
PS: Wird heute nicht auch noch eine neue Unterführung in Köpenick eröffnet?