Shots of Summer 1

Summer Tales 03.08.2017

Szenen einer Jahreszeit

Was…? Schon wieder August?! Der Sommer des Jahres 2017 feiert bereits sein Bergfest, dabei hat er gefühlt gerade erst angefangen. Doch während ich überlege, welche Bilder und Eindrücke von der diesjährigen warmen (und ganz schön nassen) Jahreszeit in meinem Kopf hängen geblieben sind, fällt mir auf, dass es davon schon eine Vielzahl gibt… Szenen (m)eines Sommers, Teil 1.

// Das Ende des alten Kraftwerks (Berlin)

Seit Jahren bekämpft eine bunte Koalition verschiedener Umweltgruppen, Parteien und AktivistInnen auf Flößen und Booten das üble Braunkohlekraftwerk Klingenberg in Berlin-Rummelsburg und fordert dessen Abschaltung. In diesem Mai wurde das Ziel erreicht, der Braunkohleblock im Heizkraftwerk Klingenberg wird vom Netz gehen – Grund genug für eine Siegesparade, natürlich wieder auf dem Wasser, und so fand eine große Anti-Kohle-Boots-Jubel-Demo bei schönstem Wetter in der Rummelsburger Bucht statt, ganz nach dem Motto: Tschüss Klingenberg – Ahoi Steinkohleausstieg!

 

// Neues von der magischen Halbinsel (Kopenhagen)

Ach geliebte magische Halbinsel im schönen Kopenhagen… mit Deinem Stadtfest „Distortion“ beginnt mittlerweile schon traditionell der Festivalsommer. Seitdem ich Dich das erste Mal betreten habe, übt Dein Ort der kreativen Freiheit eine so große Faszination auf mich aus… hier passieren Wunder (siehe auch: 2016 und 2014), so auch in diesem Jahr, als sich ein buntes und tatkräftiges Berliner Hedo-Hippie-Joint Venture aufmachte, aus dem Nichts heraus die schönste Bühne auf Kopenhagens größtem Festival zu errichten … Distortion 2017, „Dancing Man Stage“, hosted by Kultstätte KELLER, designed by Ram Schakl, enlightened by Berliner Lichtbetriebe Team Supreme … It happened again!

 

// Schlummerland (Lärz)

Wie anders und vergleichsweise winzig Feld und Floor doch aussehen, so ganz ohne farbenfrohe Wesen… Wir sehen: Eine Möglichkeit vor dem Hintergrund einer Wirklichkeit… und in diesem Jahr nur die Wirklichkeit.

 

// 48 Stunden G20 (Hamburg)

Die Thematik des G20-Gipfels ist die Thematik des Lebens unserer Zeit. Eine Minderheit beutet eine Mehrheit aus, an der Natur wird Raubbau betrieben, auf der Erde gibt es Armut, Hunger, Vertreibung und Krieg und einige der Hauptverantwortlichen dieser schrecklichen Ungerechtigkeit haben sich an diesem Wochenende in Hamburg getroffen. Und da es immer mehr Menschen gibt, die diese Zustände nicht länger hinnehmen wollen, wurde zum Schutz des Treffens eine polizeistaateske Armada aufgestellt, die nicht davor zurückgeschreckt hat, Grundrechte wie Demonstranten mit Füßen zu treten. 95% der Gipfelgegner haben mit kreativen Protest auf diese Umstände reagiert, ein kleiner Teil mit Randale, Vandalismus wie Zerstörung, und doch sind es am Ende diese Bilder und diese Debatte, die von so einem Wochenende übrig bleiben. Was dazu aber auch gesagt werden muss: Die Hamburger Polizeiführung hat mit extremer Härte eine vollkommen unnötige Atmosphäre der Gewalt über dieses Wochenende gelegt. Hinzukommen unzählige betrunkene Krawall-Halbstarke, die in den Nächten der Anti-G20-Proteste das Heft in die Hand genommen haben. Mit den eigentlichen Protesten gegen den Gipfel haben diese Akteure wenig zu tun.
Was bleibt: Ein Gefühl der Dankbarkeit gegenüber der sehr gastfreundlichen alternativen Szene Hamburgs und der Vielzahl von Menschen aus aller Welt, die entschlossen und friedlich auf die Ungerechtigkeit der G20 hingewiesen haben. Aber auch ein Gefühl der Bilder, bei dem sich die lodernden Barrikaden eingebrannt haben, obwohl sie nur einen Bruchteil dieses wichtigen Wochenendes des Aufstands der G100000 gegen die G20 ausgemacht haben. Aber wir leben in einer visuellen Zeit…

 

// Floß der Träumer* (Berlin)

Die kleine erste Sommerrevue dieses Jahres endet so, wie sie angefangen hat: Auf einem bunten Floß, auf dem Wasser, voller Wunderwesen. Vom 17. bis 21. August wird in der Nähe von Frankfurt/Oder, direkt am Helenesee, ein ganz wunderbares Festival stattfinden: Die Bucht der Träumer*. Um den Landgang schon einmal zu üben und die positive Energie des Konglomerats verschiedenster Berliner Crews und Kulturschaffender zu spüren, machte sich Ende Juli schon einmal ein Floß auf in Richtung verträumter Bucht… wir sehen uns im Sommer!

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