B-Side Tales 13.04.2017
B-Side New Zealand
Ach Neuseeland, wie schön war das mit Dir. Seit zwei Wochen ist der Autor dieser Zeilen wieder in der Echtrealität angekommen, aber der Showroom Erde schwingt noch nach. 75 Tage eine ganz ferne und bezaubernd schöne Welt erleben zu dürfen, davon 60 Tage roadtrippend nur mit sich selbst und der seligen Lady Estima… rückblickend hat sich diese Reise wie ein Trip zu meinem eigenen und dem Ursprung der Natur angefühlt. Ich bin mir sicher, dass ich eines Tages zurückkehren werde ins ferne Paradies und dass mich dessen faszinierenden Bilder bis dahin ein Stück weit durch den Alltag tragen werden. Bevor nun mit dem Ende meiner Reise auch die kleine Serie der 75 Days of New Zealand ausläuft, möchte ich in der letzten Folge die B-Seiten meines Trips zeigen, jene Fotos, die vielleicht keine märchenhaften Seen oder fantastischen Regenbögen präsentieren, dafür Authentisches und Skurriles vom anderen Ende der Welt…
Coffee & Gems
Man muss nicht unbedingt nach Christchurch oder Dunedin gehen, um in Neuseeland faszinierende Streetart zu entdecken, fast überall gibt es bunte Mauern zu bewundern wie hier im kleinen Vorort von Auckland namens Avondale.
Scenic Tram
Dieses Foto von der Hauptstraße des kleinen Örtchens Kawakawa auf der Nordinsel Neuseelands zeigt gleich zwei Sehenswürdigkeiten: Zum einen ist da natürlich der bunt-antike Nostalgiezug, der jeden Samstag durch die Hauptstraße tuckert und zum anderen am rechten Rand des Bildes zu sehen: Eine Toilette, gestaltet von Friedensreich Hundertwasser, der von 1973 bis zu seinem Tod im Jahre 2000 in diesem Ort lebte.
Trainkeeper
Zur Geschichte des kleinen Örtchens Kawakawa gehört auch der mürrische Bahnhofsvorsteher, der nicht unbedingt begeistert über die touristische Ausschlachtung des Bahnbetriebs auf seinem alten Bahnhof zu sein scheint. Cafés mit Tischen und Stühlen auf dem Bahnsteig sind in Neuseeland übrigens häufig anzutreffen.
Coro Tales 1
Und dann war da die Geschichte von Coro, der verliebten Kuh von der Halbinsel Coromandel. Coro war sehr schlau und schaffte es, den Farmer zu überlisten und dorthin auszubüchsen, wo das Gras viel höher wächst und der Strand viel schöner ist...
Coro Tales 2
Vor allem aber verliebte sich Coro ganz heftig in meinen Campingtisch und liebkoste ihn fortan so zärtlich, wie es nur eine Kuh kann...
Coro Tales 3
Aber irgendwann kam der Zeitpunkt, an dem ich die undankbare Aufgabe bekam, die beiden zu trennen und Coro zu vermitteln, dass ihre Liebe zu meinem Möbiliar keine Zukunft haben kann. Coro verstand sehr schnell und wurd doch furchtbar traurig, ihr eindringlicher Blick verfolgt mich bis heute. Coro, ich hoffe es geht Dir gut... andere Camper haben auch schöne Tische, nech?!
Homegrown Party
Neuseeland hat ein Problem mit Alkohol... und verbietet daher den öffentlichen Konsum auf fast allen großen Plätzen und sogar auf Festivals wie dem von Jim Beam (sic) gesponsertem Stadtfestival Homegrown in Wellington. Als Resultat dieser restriktiven Politik erscheinen die (jungen) Kiwis schon strunzhacke auf Veranstaltungen wie diesen, was zur Folge hat, dass die Polizei alle Hände voll zu tun hat, die aufgeheizte und betrunkene Jugend im Griff zu behalten.
Schwarzes Gold statt braunem Mist
Am Anfang arg irritierend: Der Name einer der großen Tankstellenketten in Neuseeland... Aber vielleicht könnte man diese Firma ja dazu bringen, über die Namensrechte das bisher nicht erfolgte Verbotsverfahren gegen die alten neuen Nazis auszufechten.
Coffeepenguins
Hauptsache der Kellner trägt Frack...
Kiwi Wisdom
Das ganze auf dem reinen Auswendiglernen basierende Schulsystem Deutschlands mit einem Satz auseinander zu nehmen, das vollbrachte dieses Schild an einer Schule in Taupo im Norden Neuseelands. Schöne Landschaft macht schlau!
Ehrenmal
Ein (trostloser) Spielplatz zu Ehren der gefallenen Kiwis im Zweiten Weltkrieg, auf so einen Zusammenhang muss man erst einmal kommen (oder auch nicht). Verwundert gesehen an der Westküste der Südinsel, in Greymouth.
Wutbürger
Auch in Neuseeland gibt es übrigens Wutbürger, aber im Unterschied zu jenen bei uns im Lande beherrschen sie die Rechtschreibung besser und sind in der gesamten Aussagekraft noch drastischer wie hier in the middle of nowhere an der Westküste Neuseelands Süden.
Dem unbekannten Surfer
Ein ganz kleiner Ort ganz im Süden der Südinsel Neuseelands, noch nicht einmal ein großer Surf-Spot, aber das imposanteste Surfer-Denkmal, das steht auf jeden Fall in Colac Bay.
Shark Warning Bell
Auch an Neuseelands Küsten werden ab und an Haie gesichtet (aber nicht so viele wie in Australien). Wie gut, dass es dann wie hier in Dunedin eine Haialarm-Glocke ca. 50 Meter abseits vom Strand stehend gibt.
Der längste Name
Ein echter Ortsname auf der Südinsel Neuseelands, geradezu prädestiniert für die nächste Partie Scrabble... falls man sich den Namen marken kann...
Die größte Speisekarte
Neuseeland ist ein mehr als begehrtes Reiseziel von Chinesen und immer mehr Veranstalter wie Restaurants und Bars stellen sich auf diese zahlungskräftigen Besucher ein wie diese Lokalität in Dunedin mit der wohl größten Speisekarte am Platz. Nur die Sicht von drinnen nach draußen soll nicht so toll sein habe ich gehört.
Die kleinste Bibliothek
Bibliotheken in Neuseeland sind toll! Es gibt sie in fast jedem Ort, meistens sind sie gut bestückt und dazu gibt es immer kostenloses Wifi in der Bücherei und davor. Die niedlichste ihrer Art fand ich in Glenorchy im Süden Neuseelands unweit von Queenstown.
How cool is german?
... fragt das Goethe Institut in Auckland. Nach Betrachtung dieses Plakats gebe ich die Frage lieber weiter...
Earthquake!
In keinem Land der Erde gibt es mehr Erdbeben als in Neuseeland, jeden Tag wackelt der Boden an verschiedenen Stellen im Land, entsprechend findet man überall Warnhinweise wie diese hier in einem Supermarkt in Picton... und gewöhnt sich tatsächlich nach einiger Zeit an die immerwährende Gefahr.
Share the love
Musste auch mal gesagt bzw. geschrieben werden...
Happy Tourists
Asiatische Touristen sind dafür bekannt, einen Großteil ihres Tages mit dem Erstellen von Selfies zu verbringen und die restliche Zeit damit, merkwürdige Posen vor Sehenswürdigkeiten zu machen wie hier am Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands.
Lady in the sky with diamonds
Die 75 Days of New Zealand können nicht zu Ende gehen ohne ein Foto von Lady Estima, meiner japanischen Reisebegleitung, die mit mir fast 7.000 Kilometer durch das Land gedüst ist. Auch wenn der Autor dieser Zeilen zu Hause kein großer Freund des Automobils ist, er möchte gestehen, er vermisst sie und ihre gemeinsamen Nächte unter dem faszinierenden Sternenhimmel Neuseelands.
Good Night New Zeland
An einem meiner letzten Abende in Neuseelands konnte ich noch diese schöne Sonnenuntergangsstimmung in Raglan erblicken. Menschen, die gemeinsam bei schönem Licht in der faszinierenden Natur das Dasein genießen, das ist das Lebensgefühl Neuseelands und damit soll diese Folge der 75 Days of New Zealand und die gesamte Serie nun schlussendlich ausklingen.
Ende.
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